tektonisch: Tektonik: Lehre vom Bau der Erdkruste, insbesondere die Lehre von den Bewegungsvorgängen, die die Entstehung der heutigen Oberflächenformen bewirkten. KIRSCH et al. 1981.
Temporärcyste: Cyste; hier bei den Dinoflagellaten asexuell gebildetes Ruhe- und z. T. Vermehrungsstadium. Eine Zelle kugelt sich ab und umgibt sich mit einer dickeren Wand. Diese Cystenart dient zur Überdauerung kurzer Phasen ungünstiger Umweltbedingungen, daher ist eine Keimung prinzipiell jederzeit möglich. Riedel-Lorjè et al. pers. Mit. 1997.
Tertiärisierung: (der Wirtschaft), Verlagerung des volkswirtschaftlichen Schwerpunktes aus dem primären und sekundären Sektor in den tertiären Sektor (Handel, Verkehr, Banken, Versicherungen, sonstige Dienstleistungen, Staat, private Organisationen ohne Erwerbszweck). ku
thermisch: Die Wärme oder Temperaturdifferenzen betreffend. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Tide: Gezeit, Ebbe und Flut. Die Gezeiten entstehen aus einem Wechselspiel zwischen Anziehungs- und Fliehkräften zwischen Sonne, Mond und Erde. Hierbei dreht sich das System Mond - Erde in 27,3 Tagen einmal um den gemeinsamen Schwerpunkt. Auf der dem Mond zugewandten Erdseite bildet sich durch die Massenanziehungskraft des Mondes ein Flutberg. Auf der dem Mond abgewandten Seite überwiegt die Fliehkraft des Systems der Anziehungskraft und es bildet sich ein zweiter Flutberg. Das System Sonne - Erde wirkt in der gleichen Weise und bildet zwei zusätzliche Flutberge, die wegen der größeren Entfernung der Sonne nur halb so stark ausgeprägt sind. Durch die Erdrotation wandern die Flutberge der Sonne in 24 Stunden einmal um die Erde. Die Flutberge des Mondes benötigen wegen der Drehung des Systems Mond - Erde 24 Stunden und 50 Minuten.Deshalb verändert sich die Stellung der Flutberge ständig zueinander und schwankt zwischen Springtide bei Voll- und Neumond und Nipptide (Spring-Nipptide) bei Halbmond. Aus dem gleichen Grund verschieben sich die Tidezeiten jedesmal um ca. 50 Minuten. KRUG 1995, TARDENT 1993. aj
Tidebecken: Bezeichnung für das Einzugsgebiet eines Prielstrom(system)es. Tide, #Beitrag Spiegel S. 40.
Tidenhub: Arithmetisches Mittel aus dem Betrag, um den das Wasser während der Flut steigt und dem Betrag, um den das Wasser während einer Ebbe fällt. Tide, #Abb. S. xx Beitrag Jensen. BSH 1997b.
Tideprisma: Das Volumen des Wassers, das jeweils entweder bei Flut oder Ebbe bewegt wird. Tidevolumen. jk
Tidevolumen: Gesamtmenge des Wassers, die bei Ebbe und Flut in einem Tidebecken bewegt wird. Bei gleichem Tideprisma von Ebbe und Flut entspricht damit das Tidevolumen dem Doppelten des Tideprismas. jk
Ton: Mineralsubstanz mit einem Korngrößendurchmesser bis 2 µm, Unterteilung in Fein-, Mittel- und Grobton. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1984.
tonige: Ton.
Topographie: Hier: die Gesamtheit der geographischen Ausstattung eines Erdraumes in Hinblick auf Relief, Gewässer, Bodenbedeckung, Siedlungen usw. KIRSCH et al. 1981.
Transgression: Geowissenschaftlich: das Vordringen des Meeres über größere Gebiete eines Festlandes, verursacht durch z. B. Meeresspiegelanstieg; der Strand einer Küste wird dabei binnenwärts verlagert. Meist ist eine T. die Folge einer Klimaerwärmung nach einer Eiszeit/Kaltphase durch die Zunahme der Wassermenge bei Abschmelzen des Eises und die Ausdehnung des Wassers infolge der erhöhten Temperatur. Calais-Transgression, Dünkirchen-Transgression. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Transgressionsgeschwindigkeit: Geschwindigkeit der Zunahme des Meeresspiegelanstiegs während einer Transgression. Calais-Transgression, Dünkirchen-Transgression.
Triftströmung: Mehr oder weniger konstant in eine Richtung führende Bewegung von oberflächlichen Meeresströmungen, verursacht durch eine gleichmäßige Hauptwindrichtung. LESER et al. 1993, DIETRICH et al. 1975.
Troposphäre: Unterste Schicht der Atmosphäre. Über dem Äquator reicht sie von der Erdoberfläche bis in 18 km Höhe, bei 50° nördlicher Breite bis 9 km. In ihr spielt sich das gesamte Wettergeschehen ab. LESER et al. 1993.
Tundra: Klimatisch extremer Landschaftstyp der arktischen und subarktischen Zone. Typische Erscheinungen sind Dauerfrostböden (niemals völlig tauende, damit stark wasserstauende Böden) und Bodenfließen (Wegfließen des über der Bodenfrostschicht extrem nassen Bodens bei geringsten Neigungen). Trotz geringer Niederschläge ist ein feuchtes Klima vorhanden, da die Verdunstung gering ist. Das überschüssige Wasser kann aufgrund der Dauerfrostböden nicht versickern, was zu einer Versumpfung führt. Mit Ausnahme des südlichsten Typs, der Waldtundra, liegt die Tundra polwärts der Baumgrenze mit kurzer Vegetationszeit, Schneeböden, Geröllhalden, Flechten, Moosen, Grasheiden, Zwergstrauchheiden, Mooren u. a. Lit: WALTER 1979.
turbulent: Die Stromlinien vermischen sich regellos, verlaufen sogar teilweise entgegen der allgemeinen Stromrichtung. Turbulenz: ungeordnete vertikale und/ oder horizontale Strömungsbewegung von Wasser im Meer und in Süßgewässern, von Luftmassen in der Atmosphäre. Gegensatz: laminar. BREUER 1989.

Seitenende, Verweise

UTC: Abkürzung für Universal Time Coordinated. Eine Atomzeitskala, die durch bedarfsweise Einfügung von Schaltsekunden in annähernder Übereinstimmung mit der aus der Erdumdrehung hergeleiteten astronomischen Weltzeit gehalten wird. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Vektor: Eine physikalische und mathematische Größe wird durch einen Pfeil dargestellt. Durch den Startpunkt, die Richtung und den Betrag, dessen "Länge" ein Maß für die angesetzte Kraft darstellt, wird der V. eindeutig festgelegt. Biologische Bezeichnung für Überträger, z. B. Organismen als Überträger von Parasiten. BREUER 1989, SCHAEFER 1992.
Verdauungsvakuolen: Zellorganellen. Allgemein: Zellvakuole: Bezeichnung für einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum in pflanzlichen und tierischen Zellen. Sie dienen u. a. zur Nahrungsaufnahme. Verdauungsvakuolen kommen bei tierischen Zellen und Einzellern vor und enthalten Verdauungsenzyme. WEHNER & GEHRING 1990.
Vergrämung: Verscheuchung. Meist die Vertreibung von Vögeln aus landwirtschaftlichen Flächen mittels Böllerschüssen u. ä. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Vorfluter: Flüsse, Kanäle und Gräben der Marsch, die das Binnenwasser aufnehmen und durch ein Deichsiel in die Nordsee ableiten. Speicherkoog. ku
Vorflutverhältnisse: Wasseraufnahme- und Wasserabgabemöglichkeiten der Vorfluter.
Vorlandbiotope: Biotope im Vordeichland.

Seitenende, Verweise

Warft: Warf, Wurt. Bezeichnung für einen aufgeschütteten Erdhügel als Schutz vor Überflutungen. Bot Platz für einzelne Häuser, Häusergruppen oder ganze Dörfer. STADELMANN 1981.
Wattgrundkarten: Watthöhenkarten im Maßstab 1:10 000. Sie enthalten vorwiegend Höhenlinien, die die Oberflächenhöhe und -form der Wattrücken und niederen Priele mit einer Genauigkeit in 10 bzw. 50 cm Stufen wiedergeben. In den tiefen Bereichen zeigen sie eine Auflösung von 1-2 m, die Höhenangaben sind auf NN bezogen. jk
Watthöhenscheide: Gedachte Verbindungslinie zwischen den höchsten Punkten der Wattrücken zur Trennung benachbarter Tidebecken (auch Tide). Sie fällt bei ablaufendem Wasser zeitlich zuerst trocken. Entsprechend der Wasserscheide eines Flußeinzugsgebietes trennt sie die Einzugsgebiete der Priele, allerdings wirkt diese Trennung nicht bei Flut. #Spiegel S. 40. LÜDERS & LUCK 1976.
Wattwasserscheide: Entspricht den Watthöhenscheiden. LÜDERS & LUCK 1976.
Weichmacher: Chlorkohlenwasserstoffe, die Kunststoffen, Lacken, Klebstoffen u. a. zugesetzt werden, um erhöhtes Formänderungsvermögen, erhöhte elastische Eigenschaften und/oder geringere Härte zu erreichen. Besondere Bedeutung bei der Herstellung von Weich-PVC. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Weichseleiszeit: Die letzte umfangreiche Vereisung Norddeutschlands. Das Eis drang etwa bis zur Linie Flensburg-Schleswig-Rendsburg-Mölln von Nordosten vor. Sie formte das Östliche Hügelland, ihre Endmoränen bilden bis heute die höchsten Erhebungen Schleswig-Holsteins. Sie führte zu Bildung der meisten Seen, und ihre Schmelzwasserabflüsse schufen die Urstromtäler, in denen heute die meisten Flüsse im Norden verlaufen. Die Landschaft im Westen Schleswig-Holsteins wurde durch klimatische Prozesse abgeflacht, und weite Teile der Nordsee waren Land. Die W. begann vor etwa 125 000 Jahren und hielt über rund 100 000 Jahre an. Ihren Höhepunkt hatte diese letzte Eiszeit vor 20 000 bis 25 000 Jahren, seit etwa 16 000 Jahren ging das Eis deutlich, aber durch Stagnationsphasen unterbrochen, zurück. Unsere heutige Nacheiszeit, das Holozän, begann. Es gleicht einer Zwischeneizeit. Die Zwischeneiszeit vor der letzten Eiszeit dauerte etwa 11 000 Jahre, die davor liegende etwa 16 000 Jahre. Der Einfluß der W. bewirkt bis heute aktuelle Prozesse in der Natur, so findet immer noch eine Rückausbreitung einiger durch die Kälte verdrängten Arten seit dem Ende der letzten Eiszeit Richtung Norden statt. Inzwischen seltene Pflanzen in Schleswig-Holstein sind Reste von typischen Pflanzen der frühen Nacheiszeit. Saaleeiszeit. SCHMIDTKE 1992, WOLDSTEDT & DUPHORN 1974, SCHELLNHUBER & STERR 1993. jk
Weißschnauzendelphin: Lagenorhynchus albirostris, gehört innerhalb der Wirbeltiere zur Ordnung der Wale. Er ist ein rein wasserlebendes Säugetier. Unterscheidung der beiden Untergruppen durch u. a. das Vorhandensein von Zähnen und damit auch die Ernährungsweise. Die erste Gruppe (z. B. Blauwale) besitzt reusenartige Hornplatten - Barten - und ernährt sich von Plankton. Die zweite Untergruppe, zu der die W. gehören, besitzt Zähne und ernährt sich von Fischen. Die W. geraten gelegentlich in das Wattenmeergebiet, doch sind diese Tiere hier eher als Irrgäste anzusehen. Dort fallen sie häufig bei ablaufendem Wasser trocken und überleben dies nur selten. Im Jahr 1993 wurden im deutschen Wattenmeer zwei lebende und zehn tote Weißschnauzendelphine geborgen. Der sehr gute Erhaltungszustand einiger der toten Tiere und die Kuhle, die von der Schwanzflosse gegraben worden war, wiesen darauf hin, daß es sich bei ihnen um Lebendstrandungen gehandelt haben mußte. H. Benke 1997, SIEWING 1980, 1985.
Wellen- und Strömungsrippel: Rippel.
windblütige: Samenpflanzen, deren Pollen durch den Wind übertragen werden. STRASBURGER 1991.
Wirbellose: Die Tierarten, die nicht zu den Wirbeltieren (Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere) oder den Einzellern, gehören (wie z. B. Larven der Muscheln), Kleinkrebse, Quallen.
Wirbellosenfauna: Gesamtheit der Tierarten eines Gebietes oder Lebensraumes, die zu den Wirbellosen gehören. (Fauna) LESER et al. 1993, SIEWING 1985.
Wirtswechsel: Regelmäßiger Übergang eines Parasiten von einer Wirtsart auf eine andere, oft mit einem Generationswechsel verbunden. LESER et al. 1993.
Wurt: Warft.
Zoobenthos: Tierisches Benthos, das von Einzellern über Würmer, Muscheln, Seesternen bis zu einigen Fischen reicht. TARDENT 1993.
Zooplankter: Tierisches Plankton, dazu gehören z. B. Protozoen, Entwicklungsstadien der Wirbellosen TARDENT 1993.


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