Radiometrische Sedimentdatierung: Altersbestimmungsmethode von Sedimenten durch Messung der radioaktiven Strahlung mittels u. a. Geigerzähler. Sedimentdatierungen. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Radionuklide: Bezeichnung für instabile, d. h. radioaktiv-strahlende Atomkerne (bestehend aus Protonen und Neutronen), die sich durch radioaktiven Zerfall, v. a. unter Aussendung von ?- und ?-Strahlung in andere Atomkerne umwandeln. BREUER 1989.
Ramsar-Konventionen: In der iranischen Stadt Ramsar abgeschlossenes internationales Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, das 1975 völkerrechtlich in Kraft trat und 1976 von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde. Es verpflichtet die rund 80 Vertragsstaaten, zumindest ein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung für die Ramsar-Liste zu benennen. Voraussetzung ist, daß in diesen Gebieten mindestens 1 % der biogeographischen Populationen einer Wat- oder Wasservogelart rastet. In diesen Gebieten, die den wandernden Wat- und Wasservogelarten als Sprungbrett auf ihrem Zug dienen, soll der ungestörte Aufenthalt gesichert werden. Die Vertragsstaaten verpflichten sich, eine Feuchtgebietspolitik zu entwickeln und in Kraft zu setzen sowie generell Feuchtgebiete als Naturschutzgebiete auszuweisen. 1990 wurden der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, alle Halligen und 26 bestehende oder geplante Naturschutzgebiete im Randbereich als Ramsar-Gebiet gemeldet. STOCK et al. 1996. jk
Randmeere: Große, von den Ozeanen in die Kontinente vorstoßende Buchten, deren Verbindung mit dem angrenzenden Ozean breit und offen geblieben ist. Sie sind häufig durch einzelne Inseln oder Inselketten vom Ozean abgegrenzt, wie z. B. die Nordsee. Im Gegensatz zu Mittelmeeren: Becken, die durch eine Meerenge vom Ozean abgesondert sind, z. B. das europäische Mittelmeer. TARDENT 1993.
Randwerte: Werte, die als Randbedingungen in ein numerisches Modell einfließen, d. h. oft gemessene, z. T. auch aus anderen Modellen stammende Werte, die den Ablauf eines numerischen Modelles als veränderte Parameter anstoßen. jk
Rauhigkeit: Textur und Struktur einer Oberfläche erzeugen bei Überströmen einen Reibungswiderstand. Hier: Die Rauhigkeit des Landes bei Überströmen durch Luft z. B. durch Wälder, Städte; beim Übergang von Küste zu Land nimmt die Bodenrauhigkeit deutlich zu.
red tide: Während einer Planktonblüte der Dinoflagellaten kann sich die Wasseroberfläche rot verfärben, man spricht dann von einer red tide (rote Tide). LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
Redfield ratio: (ratio=Verhältnis). Nach dem Redfield-Verhältnis ist das Phytoplankton, wenn es weder phosphor- noch stickstofflimitiert wächst, durch ein Stickstoff- zu Phosphor-Verhältnis in der Biomasse von 16 zu 1 charakterisiert. Das Verhältnis dieser beiden Stoffe im Wasser spiegelt somit die Nährstoffsituation des Phytoplanktons wider. Liegen sie im Redfield-Verhältnis vor, ist die Nährstoffsituation optimal. LAMPERT & SOMMER 1993.
Reduktionshorizont: Schwarze Eisensulfidschicht im Wattboden, tritt als sogenannte "Schwarze Flecken" an die Oberfläche. Als Reduktion wird jener Vorgang bezeichnet, bei dem einem Stoff Elektronen zugeführt werden. Bei der Zersetzung organischer Substanz unter sauerstoffarmen Bedingungen entstandener Schwefelwasserstoff reduziert Eisen. Es entsteht Eisensulfid. Koester pers. Mit. 1998. SCHLEGEL 1985, STOCK et al. 1996.
Remineralisierung: Mineralisierung.
Respiration: Atmung, Gasaustausch der Lebewesen: Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft oder dem Wasser und Abgabe von Kohlendioxid. Physiologisch die Freisetzung von Stoffwechselenergie durch Oxidation organischer Substanzen. Daher wird in der R. Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid abgegeben. Bei den Pflanzen entspricht die Bilanzgleichung der Umkehrung der Photosynthese. CZIHAK et al. 1990, STRASBURGER 1991.
Resttransport: Entspricht in etwa dem Nettowassertransport. #Winskowsky S. 42.
Resuspension: Suspendieren.
rezent: lat. recens frisch, neu. Geowissenschaftlich und biologisch: gegenwärtig lebend, aktiv, auftretend oder sich bildend (auf Vorgänge, Formen und Lebewesen bezogen), im Gegensatz zu fossil. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Rhizom: Erdsproß, Bezeichnung für die unterirdisch vorwiegend waagerecht wachsende Sproßachse zahlreicher krautiger Pflanzen. Funktion: Nährstoffspeicherung und Überdauerung schlechter Witterungsperioden in wechselfeuchten Klimaten. R.e tragen sproßbürtige Wurzeln. STRASBURGER 1991.
Riff: Meist schmale, langgestreckte Aufragung des Meeresuntergrundes. Häufig im Sinne eines von lebenden Organismen aufgebauten Gebildes, das vom Meeresboden aufwächst, zum Teil die Wasseroberfläche erreicht und der Brandung widersteht. Am bekanntesten sind die Korallenriffe, die eine beträchtliche Größe, wie das große Barriere-Riff vor Australien mit ca. 2000 km Längserstreckung und 30 bis 40 km Breite, erreichen können. Hier: Borstenwurm-Riffe, mit einer Höhe von ca. einem Meter. MURAWSKI 1972.
Ringtränke: Ein im Vorland als Süßwasserspeicher angelegter Ringwall; diente als Viehtränke. Zum Beispiel: De Burg im Wesselburenkoog in Dithmarschen. Diese R. wurde im Jahr 1819 im Vorland angelegt. Der Durchmesser betrug 80 - 100 m, Kronenhöhe rund 6 m. LAFRENZ 1987.
Rippel: Geriffelte Oberfläche durch den Einfluß von Wellen und Strömungsinterferenzen. Typisch im Sandwatt, aber auch im Sublitoral. Rippel werden nach ihrer Größe und Bildungsart unterschieden. GIERLOFF-EMDEN 1979, FIEDLER 1992.
Röhrichtarten: Röhrichte.
Röhrichte: Gebiete, meist feucht und im Uferbereich, mit prägender Flora aus hohen grasartigen Pflanzen. Im Süßwasserbereich meist Schilf (Phragmites australis), manchmal auch Teichsimsen (meist Scirpus lacustris). Im Brackwasser setzt sich dagegen meist die Meerstrandsimse (Scirpus maritimus) durch. jk
Rollengeschirre: Das Grundseil eines Schleppnetzes besitzt Kugeln oder Rollen, die ein Gleiten des Netzes auf dem Grund erleichtern. Baumkurre. TARDENT 1993.
Rotschwingelzone: Der Rotschwingel (Festuca rubra spp. - meist rubra) ist die wichtigste Kennart der oberen Salzwiese. Er widersteht weniger Überflutungen mit salzhaltigem Wasser als der Andel (Puccinellia maritima), der die Andelzone kennzeichnet. . RAABE 1981, DIERßEN 1988. jk
Rüstungskonversion: Die Umstellung militärisch genutzter Ressourcen (Arbeitskräfte, Anlagen, Technologie, Forschung, Infrastruktur) auf zivile Nutzung. ku
Seitenende, Verweise
Saaleeiszeit: Umfangreichste der norddeutschen Vereisungen, das vorletzte Eiszeitalter. Die S. begann vermutlich ca. 350 000 Jahre B. P. und dauerte über 225 000 Jahre in verschiedenen Phasen an. Das Eis lag zeitweise in Schleswig-Holstein mehrere Kilometer hoch und reichte weit bis nach Niedersachsen. Die S. zog sich über mehrere Phasen hin, während derer das Eis vorrückte oder abschmolz, bei einigen Vorrückphasen wurden Moränen und Sedimentaufschüttungen an der Westküste erzeugt, die bis heute die Landschaft prägen. Nach dieser Eiszeit trat eine Warmphase ein, das Eem, benannt nach einem holländischen Fluß, an dem die ersten Hinweise auf diese Phase erkannt wurden. In dieser Zeit, die mit dem hiesigen Beginn der Altsteinzeit zusammenfällt, wurde es so warm, daß ein großer Waldelefant auch im Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein vorkommen konnte. Zur Verdeutlichung der zeitlichen Dimension: Die gegenwärtige Nacheiszeit dauert erst ein Zehntel der Zeit an, die die S. herrschte. SCHMIDTKE 1992, WOLDSTEDT & DUPHORN 1974, SCHELLNHUBER & STERR 1993. jk
Sabellaria-Riffe: Borstenwurm-Riffe.
Salinitätsgradienten: Gradient des Salzgehaltes.
Salzmarsch: Semiterrestrischer Boden, der durch Herauswachsen der Wattsedimente aus dem Bereich täglicher Überflutungen entsteht. Sie werden auch als Vorländer oder Salzwiesen bezeichnet, wobei letzteres gleichzeitig Hinweis auf die dort wachsenden salzvertragenden Pflanzen gibt. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1984.
Salzwiese: Populäre Benennung des Vegetationsgebietes mit salzvertragenden Pflanzen meistens im Deichvorland. Da "Wiesen" definitionsgemäß gemäht werden, wird im botanischen Sinn meist von Salzrasen gesprochen. Mit einer Reduzierung der Beweidung geht die physiognomische Ähnlichkeit mit Rasen-Flächen in diesem Gebiet zurück. Neutraler, die Gesamtheit der Eigenschaften in diesem Raum betreffend, wird im Atlas daher häufig der Begriff der Salzmarsch verwendet. jk
Sand: Mineralsubstanz mit einem Korngrößendurchmesser von 0,063 mm bis 2 mm, Unterteilung in Feinsand, Mittel- und Grobsand. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1984.
Sander: Bezeichnung für die Akkumulationsflächen der Schmelzwasserabflüsse der Gletscher, welche die Endmoränen durchbrachen und sich anschließend fächerförmig ausbreiteten. Sie setzten ihr mitgeführtes Material durch die abnehmende Fließgeschwindigkeit ab. Feinere Materialien wie Ton und Schluff wurden weiter mitgeführt, übrig blieben gröbere Bestandteile, wie Sand, Kies und Geröll, welche die Geest bilden. SCHMIDTKE 1992.
Sandhaken: Durch küstenparallele Strömungen und schräg zum Strand wehende Winde verursachte Sedimentumlagerungen, die zur Bildung von vor allem durch Sand bestehender, schmaler Halbinseln führt. Die Sande lagern sich an Küstenvorsprüngen an und bilden lange Nehrungen, die meistens hakenförmig in Richtung zum Land gebogen sind. Die Meeresseite des S.s weist einen geradlinigen Sandstrand auf, der oft mit Dünen bedeckt ist. Die Binnenseite des S.s ist leicht gebuchtet, sehr seicht und Ablagerungsgebiet von Schlick. LESER et al. 1993.
Sandplate: Sandbank von großer Ausdehnung an der Küste, im Mündungsgebiet der Ströme und vor den Seegaten. Bei niedrigen Tidewasserständen fallen die Platen teilweise trocken. Ausgedehnte, überwiegend sandige Wattflächen werden gebietlich ebenfalls Platen genannt. LÜDERS & LUCK 1976.
Sandwatt: Der Anteil an Schluff und Ton beträgt zwischen 0 und 10 %. Mischwatt, Schlickwatt. TARDENT 1993.
Sauerstoffzehrung: Der Verbrauch von Sauerstoff bei Abbau organischer Substanz am Gewässerboden durch Mikroorganismen. LAMPERT & SOMMER 1993.
Schlickwatt: Feinkörniges Sediment mit "primärer" organischer Substanz, der Anteil an Schluff und Ton beträgt über 50 %. Mischwatt, Sandwatt. TARDENT 1993.
Schluff: Mehlige Mineralsubstanz mit einem Korngrößendurchmesser von 2 µm bis 63 µm, Unterteilung in Fein-, Mittel- und Grobschluff. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1984.
Schluffsediment: Schluff.
Schule: Hier: Organisierte Gruppe der Wale und Delphine, in der sie zusammenleben und z. B. bei der Fischjagd Kooperation zeigen, von meist 10 bis 100 Tieren. Ihren Ursprung hat dieser Verband in der engen Mutter-Kind-Beziehung. Zusätzlich findet man oft eine Dauerbindung zwischen Männchen und Weibchen. Diese Kooperation kann sich über den Familienverband hinaus auf Sippenebene ausdehnen. SIEWING 1980, 1985.
Schwebfracht: Menge der im Wasser mitgeführten Schwebstoffe.
Schwebstoffe: In Wasser suspendierte Partikel, die einen Filter mit einer Porenweite von 45 µm nicht passieren (kleinste mineralische Körnchen, zerriebene Reste abgestorbener Organismen und Phytoplankton). Oft kommt es zur Ausflockung der Schwebstoffe, wobei sich einzellige Organismen anhaften können. Der organische Kohlenstoffgehalt der S. schwankt zwischen 5 und 50 %. Der organische Anteil steigt naturgemäß bei Planktonblüten. Der Anteil an S.n sowie deren Verteilung und Verweildauer in der Suspension ist abhängig von ihrer Zusammensetzung und Eintragsmenge; außerdem von Topographie, Meeresströmungen, Gezeiten, Lichteinwirkung, jahreszeitlichen Schwankungen und der daraus resultierenden Nährstoffversorgung. Messungen der Konzentrationen, der stofflichen Zusammensetzung sowie optische Messungen zur Bestimmung der Trübung wurden bereits von LÜNEBURG (1939), POSTMA & KALLE (1955), JOSEPH (1950) durchgeführt. In jüngster Zeit waren sie Gegenstand der Forschung in nationalen Projekten, die sich mit dem Stoffaustausch zwischen der Nordsee und dem Wattenmeer befassen (SÜNDERMANN 1994, KEMPE et al. 1988). Doerffer pers. Mit. 1997. jk
sea-spray: ocean-spray. Gischt, die vom Wind weit ins Land getragen werden kann und dort eine salzhaltige Partikelfracht der Luft wird. Sie hat medizinische Bedeutung (Reizklima) und wirkt auch deutlich auf die Vegetation. jk
Sediment: Geowissenschaftlich: Lockergesteine, die durch Ablagerung von Verwitterungsprodukten (z. B. Sand) oder durch chemisch-biologische Fossilierung gebildet wurden (Torf, Kohle, Korallenkalk). MURAWSKI 1972.
Sedimentdatierungen: Es gibt zahlreiche Verfahren, das Alter der Ablagerung von Lockermaterialien zu bestimmen. Grundsätzlich hilft bei der Zeitbestimmung die Regel, daß jüngeres Material auf älterem abgelagert wird. Zum relativen Vergleich werden insbesondere archäologische und fossile Funde genutzt, die wieder mit anderen Methoden zeitlich einsortiert wurden. Direkte Datierungen werden mittels radioaktiver Zerfallsraten versucht, die 14C-Methode ist für die jüngere Zeit die wichtigste. Mit anderen radioaktiven Elementen werden direkte Zeitbestimmungen nach analogen Verfahren bis zu 3 Milliarden Jahren B. P. versucht. jk
Seegat: Auch Seegatt. Enger Durchlaß für das Wasser bei der Tide zwischen zwei Inseln oder anderen Hindernissen. Sie verbinden das landwärts liegende Wattenmeer mit der offenen See durch eine tiefe Stromrinne und sind die Mündungen der Prielströme. LÜDERS & LUCK 1976.
semiterrestrisch: "halbland", meist auf die Bodenbildung bezogen. Flächen die Aufgrund regelmäßiger Überflutung (meist Tide) weder zum Land noch zum Meer, Gewässer eindeutig oder vorwiegend gerechnet werden können. Biol. auch Bezeichnung für eines Lebensweise, in bestimmte Lebensphasen im Wasser, andere an Land verbracht (z. B. Libellen, Amphibien) werden. SCHAEFER 1992 jk
Senkenfunktion: Der Austrag von in Wasser oder Luft gelösten Stoffen. Zum Beispiel in Meerwasser gelöste Stoffe werden von Organismen (z. B. Muschelbänke, Seegraswiesen) gebunden, damit verringert sich die im Meerwasser gelöste Stoffmenge.
Senkenprozesse: Vorgang des Austrags von in Wasser oder Luft gelösten Substanzen.
Setzungseigenschaften: Durch Eigengewicht und Auflast verdichtet sich ein Sediment. Besonders Torf kann dabei stark an Volumen verlieren. jk
signifikant: Da Stichproben immer nur einen Ausschnitt aus der Gesamtmenge darstellen, ist der Rückschluß auf die Gesamtmenge immer mit einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit verbunden. Diese wird statistisch durch das Signifikanzniveau (a) dargestellt, das vor Durchführung des Tests nach inhaltlichen Kriterien festgelegt wird. Signifikanz mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,1 % gilt als hochsignifikant, 1 % als signifikant und 5 % als schwach signifikant. HARTUNG & ELPELT 1989.
Sodenbrunnen: Ausgestochene Gras- oder Torfstücke (Soden) wurden zur Abstützung der Seitenwände von gegrabenen Brunnen verwendet. Es traten oft Kombinationen von Soden- und Faßbrunnen auf. Kühn pers. Mit. 1997.
Sommerkoog: Nur mit einem kleinen Deich gegen die in den Sommermonaten schwächer ausfallenden Fluten geschützter Weidekoog. ku
Späthing: Binnenseitige Materialentnahmestelle für den Deichbau.
Speicherbecken: Künstliche Wasserfläche mit der Funktion als Vorfluter innerhalb eines Speicherkooges. Durch Mischung von Süß- und Salzwasser z. T. brackiges Wasser enthaltend. WIELAND 1990.
Speicherkoog: Dient zum Zwischenspeichern des Binnenwassers während bestimmter Wetterlagen. Wenn z. B. ergiebige Niederschläge mit starken Westwinden zusammenfallen, können tagelange Sielschlußzeiten erforderlich sein. Das von Gräben und Flüssen dann nicht mehr zu bewältigende Wasser wird in den Speicherbecken aufgefangen, bis wieder normale Sielzugphasen eintreten und das Wasser ins Meer abfließen kann. WIELAND 1990. ku
Spring-/Nipptide: Tide. Je nach Stellung von Sonne, Mond und Erde zueinander verstärken sich die Gezeitenkräfte oder stören sich gegenseitig. Stehen Erde, Sonne und Mond auf einer Linie (bei Voll- und Neumond), summieren sich deren Gezeitenkräfte, es kommt zur Springtide (hohes Hochwasser, niedriges Niedrigwasser). Bei der Nipptide (niedriges Hochwasser, hohes Niedrigwasser) stehen Sonne, Erde und Mond im rechten Winkel zueinander (bei Halbmond), und ihre Gezeitenkräfte heben sich teilweise auf. Die Springtide tritt in den meisten Regionen der Erde nicht genau am Tag des Voll- oder Neumondes auf, sondern mit einigen Tagen Verspätung. Für die Deutsche Bucht beträgt die Springtideverspätung ca. drei Tage, entsprechendes gilt für die Nipptide. KRUG 1995, GÖTTING et al. 1988, TARDENT 1993.
Spring-Nipp-Zyklus: Spring-/Nipptide. Die Spring-Nipp-Periode beträgt ca. 15 Tage. Tide. KRUG 1995, GÖTTING et al. 1988, TARDENT 1993.
Springtidenhub: Der verstärkte Tidenhub bei Springtide.
Sproß: Im allgemeinen Bezeichnung für die oberirdischen Teile einer Pflanze. Er ist in die Sproßachse bzw. den Stengel und die Blätter gegliedert. Die Bezeichnung S. wird oft auch nur für die Sproßachse verwendet. STRASBURGER 1991.
Sproßspitze: Ort des Spitzenwachstums des Sprosses, dort sind teilungsfähige Zellen vorhanden, die ein Längenwachstum ermöglichen. STRASBURGER 1991.
Sproßteile: Sproßachse und Blätter. Sproß.
Staller: Seit dem späten Mittelalter in Nordfriesland bezeugter Vertreter des Königs oder des Herzogs (Statthalter), der in seinem Amtsbereich die polizeiliche und richterliche Gewalt ausübte und für die Erhebung der Abgaben zuständig war. Kühn pers. Mit. 1997.
Strandwade: Eine Netzart zur Zugnetzfischerei in Ufernähe. Ein von der Größe des Netzes abhängiges Gebiet wird mit dem Netz umstellt und die Beute durch Heranziehen des Netzes gefangen. aktive Fischerei. GÖTTING et al. 1988.
Strandwall: Meist niedriger, durch die Brandung aufgeworfener, schwach gewölbter Sand- und Kieswall. WIELAND 1990.
Strömungsinterferenz: Gegenläufige Strömungen führen zu Interferenzen der Strömungsrichtung und -energie. Hierdurch ergeben sich u. a. schwer voraussagbare, oft plötzliche Veränderungen der Transportkraft. jk
Strömungskolk: Kolk, auskolken.
Strömungsregime: Verteilung und Ordnung der Strömungen zueinander.
Sturmflut: Allgemein: durch Windeinfluß an der Küstenlinie errzeugter, über dem mittleren Tidehochwasser liegender hoher Wasserstand. WIELAND 1990.
subarktisch: Klimatisch definiert durch die kühlen Sommer mit einer Temperatur zwischen 6 und 10 C. Dies ergibt eine Vegetationszeit von 70-100 Tagen mit einer Entwicklung der Zwergstrauch-und Grastundren. Bezeichnet den Gürtel zwischen der nördlichen Waldgrenze und den Polargebieten. arktisch. TROLL & PFAFFEN 1968.
Sublimation: Allgemein: Übergang eines festen Stoffes in den Gaszustand unter Auslassung der flüssigen Phase. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Sublitoral: Teilbereich des Litorals, ständig unter Wasser bleibender Bereich; seine obere Grenze fällt etwa mit der Springtideniedrigwasserlinie zusammen. In den verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen wird zur Abgrenzung unterschiedlich das höchste, das mittlere oder das Springtideniedrigwasser genutzt. Litoral. SCHAEFER 1992, TARDENT 1993.
Sukzession: Hier: Zeitliche Ablösung einer Organismengemeinschaft an ein und demselben Ort durch eine andere, hervorgerufen durch Klima, Boden oder Lebenstätigkeit der Organismen selbst. SCHAEFER 1992.
Sulfide: Bezeichnung für Verbindungen von Schwefel mit Metallen, Halbmetallen, organischen Resten u. a.; Salze und Ester des Schwefelwasserstoffs. Eisensulfid. LATSCHA & KLEIN 1990.
Supralitoral: Teilbereich des Litorals; Spritzwasserzone, Uferzone oberhalb der Wasserstandsamplitude, die niemals für längere Zeit unter Wasser steht. SCHAEFER 1992, TARDENT 1993.
suspendieren: Suspension: Aufschwemmung feinstverteilter fester, unlöslicher Stoffe in einer Flüssigkeit. LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
Süßwassermudde: Mudde.
Symbiose: Enges Zusammenleben zweier artverschiedener Organismen, das beiden zum Vorteil gereicht und im allgemeinen für beide Partner lebensnotwendig geworden ist, z. B. Flechten (S. aus Pilz und Algen). Endosymbiont. SCHAEFER 1992, CZIHAK et al. 1990.
synergistisch: Zusammenwirkend. Das Zusammenwirken von Substanzen oder Faktoren, die sich fördern. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
synoptisch: Allgemein: übersichtlich nebeneinander-, zusammengestellt, hier: gleichzeitige, auf einander abgestimmte Messungen. Die synoptische Meteorologie beschäftigt sich mit der räumlichen Struktur und zeitlichen Änderung meteorologischer Phänomene auf der Grundlage gleichzeitiger (synoptischer) Beobachtungen von Wetter- und Klimaparametern und ihrer Darstellung in Wetterkarten sowie mit der Vorhersage der zukünftigen Wetterentwicklung. MEYERS LEXIKONREDAKTION 1989.
synoptische Stationen: Wetterstationen, die an verschiedenen geographischen Punkten (z. B. List auf Sylt, Helgoland, Cuxhaven) gleichzeitig mehrere meteorologische Parameter erheben, wie Luftdruck und -temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit, Niederschlag, Bewölkung, Sonnenscheindauer, Sichtweite und Globalstrahlung. MEYERS LEXIKONREDAKTION 1989.
synoptische Winde: Winde, die durch die Verteilung der großen Hoch- und Tiefdruckgebiete ausgelöst werden. MEYERS LEXIKONREDAKTION 1989.
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