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Der Schimmelreiter - Dichtung und Wirklichkeit
von Reimer Kay Holander
Nordfriisk Instituut, Bredtstedt, 2003
Reimert Kay Holander geht in seinem Buch auf die Spurensuche. Ist die
berühmter Novelle von Storm eine literarisch-poetische Beschreibung
historischer Gegebenheiten ? So sicherlich nicht, lernt sich beim Lesen.
Wie R.K. Holander herausarbeitet, beruht die Novelle auch nicht auf
einer alten überlieferten Sagenvorlage. Vielmehr scheint Storm
sagenhafte Erzählstoffe von der Ems bis nach Pommern miteinander
verbunden zu haben.
Und doch ist die Novelle eine Erzählung mit konkreten Lokalbezug
und in enger Verbindung zu tradierten Überlieferungen entstanden.
Der Schimmel und ein Reiter sind Sagenelemente entlang der ganzen
Küste in Verbindung mit drohenden Deichbrüchen. Viele Ortsbezüge
lassen sich recht exakt an der Küste des südlichen Eiderstedts wiederfinden.
Andere topographische Bedingungen verweisen auf das Mittlere Nordfriesland,
dorthin, wo wir heute den "Hauke Hain Koog" finden.
Storms Novelle wird damit zur idealisierten Form der Sage, die Überlieferungen
verbinden sich in ihr zur künstlerisch verdichteten und dramatisierten
Küstensage.
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Auf Basis einer Kartenskizze des Autoren und von Kohlus mitentwickelten
Karten der Köge des Mittleren Nordfrieslands wurden zur Illustraton des
Buches zwei Karten produziert.
Eine Karte versucht eine Rekonstruktion der Deiche und Köge wie Ländereien
um/nach 1634, die andere Karte zeigt im gleichen Ausschnitt und Maßstab die heute
vorfindbaren Bedingungen.
Wer die nordfriesische Küste etwas kennt mag sich nach dem Lesen des Buches
nochmals die Novelle Storms aus dem Bücherregal greifen, denn mit dem
Hintergrund des Realitätsbezugs gewinnt das Kunstwerk an neuer Faszination.
Der Leser des Buches kann die Karten nutzen, um sich in der heutigen Deichlandschaft
zu orientieren um die Gestalt der Landschaft der Novelle nach zu empfinden.
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