Erstellt: 08.04.2000
Bearbeitet:17.10.2000
 
  Baumschnitt
Der NABU-Eidermündung lernt den Baumschnitt
 
  Anlaß:
Das Grundstück des Naturinformationszentrums "Lina Hähnle Haus" am Katinger Watt konnte lange Zeit nur behelfsweise gepflegt werden. 
Ein niemals beschnittener Obstbaum wird sich nicht optimal für den Fruchtertrag entwicklen, jedoch sein Wuchs und die Dichte seines Geästs verspricht gute Plätze für die Singvögel, die sich in bewohntes Gebiet trauen. Ein falsch beschnittener Baum hat Angriffsherde für den Pilzbefall und andere Baumkrankheiten, wird von vorzeitigem Tod ereilt werden. Unser Schneiden diente einen gefährdeten und mißhandelten Baum zu bewahren.
Baumschnitt ist keine Tat für die Natur, ein Garten - besonders ein wüster - kann Ersatzlebensraum für Pflanzen und Tiere bieten. Es liegt uns fern allen Gartenbesitzern den Baumschnitt zu verbieten, aber durch unsachgemäßes sägen einem zu Baum schaden, ist der schlechteste Weg. 
 
  Unser Vorhaben:
Einem mißhandelten Baum mit der Säge hilfreich zur Seite zu stehen hätte sich keiner von uns zugetraut. Wir suchten daher einen Gärtnermeister mit Kenntnis und Sinn für Natur und Gartenbau, um unter fachkundlicher Anleitung einen Baum lebenserhaltend zu beschneiden. Über die Presse luden wir zur Teilnahme ein, damit unser Lernen beim Arbeiten auch anderen mitnutzbar ist. Leider gewannen wir nur einen Gast, aber unsere Arbeit steht noch am Beginn.
Auf der WEB-Seite können wir nicht alles Zeigen und Erklären, was wir selbst gerade erlernten. Sie mag doch mit dem Wenigen etwas helfen. Das es allen Spaß gemacht hat, wollen wir nicht verschweigen, auch darüber sollen die wenigen Bilder und Zeilen berichten.
 
  Am Anfang:
Nach kurzer Einführung standen wir vor dem "Testbaum" und hatten Zweifel, wie das gerade gelernte umzusetzen ist.
 
  Gutes
galt es von Fehlern zu unterscheiden. Das nebenstehende Bild zeigt eine verwulstete Astnarbe. Die wachstumsfähigen Zellen des Baumes haben hier einen Ring über die Sägenarbe gebildet, die das Eindringen von Parasiten, Tier wie Pilz, behindert.
Wichtig ist dabei zu beachten, daß eine solche Sägenarbe schräg genug zur Waage ist, damit Regenwasser ablaufen kann und nicht zu einem Fäulnisherd führt.
 
  Richtige
Stelle zum Sägen zu finden, ist gar nicht schwer.Sie läßt sich dort finden, wo ein Ast nah am Stamm angewachsen ist. Die teilungsfähigen Zellen der Baumrinde verraten sich dort durch kleine Falten. Nun sollte noch darauf geachtet werden, ob sich dort so sägen läßt, daß keine Wasserfalle entsteht.
Die richtige Stelle ist oft nicht einfach zu bearbeiten, flexibeles und feines Werkzeug brauchen wir um zu Bewahren und nicht zu zerstören.
 
  Am Ende
sah unser Probebaum recht licht aus. Aber viele der Äste waren so gewachsen, daß zur Mitte des Baumes wuchsen und ihr Laub anderen Ästen und Blättern das Licht nahmen. 
Sehr viel haben wir gesägt und waren Anfänger dazu, die Mahnung und Korrektur brauchten. Es war gut einen rechten Meister dabei zu haben und nicht nur aus dem Buch zu lernen. Wir haben alle gelernt, aber einem so verwüsteten Baum-Individuum allein zu Leibe zu rücken, würden wir uns im Nachhin noch weniger uns selbst zutrauen.
Mit Respekt: Ein guter Gärtner Goldes wert.
 
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