neben kurzer Erwähnung einiger anderer
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VorbemerkungHöhen lassen sich bis heute keineswegs eindeutig und für alle Zeiten gültig messen. Die Angaben an der Pegelsäule sind auf NN bezogen (siehe Anmerkungen *1). Die Flut liegt natürlich über der mittleren Höhe des Wassers, das über einen Zeitraum gemessen, den Einfluß von vorwiegend mond- etwas sonnenbewirkter Ebbe und Flut sowie ihrer Veränderung durch Winde - verstärkend oder schwächend zusammenfaßt. 1825 lag eine solche mittlere Flut etwa 1,06 m über NN (berechnet nach den Angaben auf der Pegelmarke und aus der Küstenfibel (Wieland, 1990)). |
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Sturmfluten nach der Fertigstellung des Eidersperrwerkes1990: 26. bis 28. Feb.. Soweit bekannt folgten vordem nie so viele Orkane direkt aufeinander. Besonders Sylt war deutlich betroffen und am Festland gab es ernste Schäden am Deich von Dagebüll.1981: 24. November. Ungünstige Windlagen führten bei dieser sogenannten Nordfrieslandflut zu den im Nordteil dieses Kreises höchsten jemals gemessen Wasserständen. Südlich waren sie nur geringfügig niedriger als 1976. Schäden gab es vor allem an den durch Dünen und nicht durch Deiche gesicherten Inseln. Erstmals wurde offen und deutlich darüber gesprochen, daß irgendwann Sylt in mehrere Teile zerbrechen wird. Tönning lag im Schutz des Sperrwerkes. 1976: 21. Jan. Kurz nach der schlimmen Sturmflut vom 3. Januar gab es eine weitere starke Sturmflut. Da die Schäden an den noch immer aufgeweichten Deichen in den wenigen Tagen nicht reperiert werden konnten, gab es große Sorgen. Außer verstärkten Deichschäden war am Ende nichts schlimmeres zu verzeichnen. 1976: 3. Jan., die Jahrhuderflut des 20. Jh.. Bisher höchster Wasserstand an der Schleswig-Holsteiner Nordseeküste, Tönning war bereits durch das Eidersperrwerk geschützt. Einer der schwersten Orkane führte über lange Zeit an und tat sich mit der normalen besonders hohen Springtide bei Neumond zusammen. Es gab Deichbrüche, aber Menschenleben kamen nicht zu schaden. 1973: Einweihung des Eidersperrwerkes, spätere Sturmfluten haben in Tönning keinen Schaden angerichtet. Sturmfluten auf der Pegelmarkemit unvollständigen Ergänzungen1968: Überflutung im Hafenbereich von Tönning. 1967: Überflutung im Hafenbereich von Tönning. 1962: Diese Sturmflut richtete in Deutschland im 20. Jh. den größten Schaden an. Sie wird auch die "Hamburg-Flut" genannt, da hier 315 von 340 Menschen bei der Flut umkamen. Mit 5,61 m über MTHW wurde in Tönning der höchste Wasserstand in Schleswig-Holstein erreicht. Ursache der Sturmflut war ein mäßiger aber lang anhaltender Sturm aus gleicher Richtung über mehrere Wechsel von Ebbe und Flut. Das Wasser konnte während der Ebbe nicht abfließen und überstaute sich durch weitere Tidefluten. Zudem trat eine seltene Fernwelle aus dem Atlantik verstärkend hinzu. Ursache der Katastrophe mit vielen Deichbrüchen war, daß die seit der Holland-Flut wohl bedachten Schutzmaßnahmen in Deichbau noch nicht umgesetzt waren. Der Glaube an die technische Machbarkeit von Sicherheit und sich recht binnenländisch in Hamburg zu fühlen, ließ Behördenvertreter, Journalisten und auch die Menschen die Gefahr ignorieren. 1953: 1. Feb.. Die sogenannte Hollandflut ließ dort die Deiche an 67 Stellen brechen, 143 000 Hektar Land wurden überflutet, fast 2000 Menschen starben, ebenso 47 000 Tiere in Landwirtschaftsbetrieben. Schleswig-Holstein blieb durch einen Windrichtungswechsel verschont. 1938: 24.Nov. Eine Sturmflut die selten erwähnt wird, aber in Tönning sehr hoch wurde und Teile der Stadt überflutete. 1825: 3. und 4. Feb. Die Jahrhunderflut des 19. Jh. und der vor 1962 höchste Wasserstand in Tönning. In Schleswig-Holstein starben rd. 800 Menschen, 45000 Stück Vieh und wurden 2400 Gebäude verloren. Das Wasser stand in Tönning 3,96 höher als die normale Flut (MTHW) (Wieland, 1990). 1788: eine Sturmflut, über die in der Küstenfibel (Wieland, 1990) nichts gesagt wird. Informationen werden nachgetragen. 1756: 7. Okt.. Sie war in Tönning und Hamburg etwas höher, als bis dato alle aufgezeichneten. Viele Deiche wurden beschädigt, besonders in Norddithmarschen. Da ein Jahr vorher die berühmte europäische Metropole Lissabon durch eine Erdbebenflutwelle weitgehend zerstört wurde, erhielt diese sturmbedingte Flut eine gewichtige Beachtung. In Unkenntnis der in Portugal passierenden Schrecken wurde über Weltuntergang geredet aber durchaus mit der Verbesserung der Deiche daraufhin reagiert. 1634: 11. Okt. Die zweite Mandränke. Die große Insel Strand wurde auseinandergerissen, Pellworm und Nordstrand blieben als Reste und kleiner als heute. Ältere Sturmfluten werden nachgehend nur kurz genannt (Anmerkungen
für Interessierte *2).
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Anmerkungen:
*1) Die Höhen des Landes und der Berge werden nach NN, d.h. Normal Null, angegeben. Dieses NN ist bezogen auf einen mittleren Wasserstand in Amsterdam, der vermessungstechnisch im 19. Jh. auf einen bei Potsdam tief und ziemlich stabilen Punkt übertragen wurde. Das Verfahren hatte Fehler (wie diese Verfahren sie bis heute haben, nur besser sind). 10 bis 20 cm sind als Fehler der Messungen anzunehmen. Auch der Höhenwert des mittleren Wasserstandes in Amsterdam hat sich inzwischen geändert. Ein fester Höhenpunkt des Landes zum Meer läßt sich werder orts- noch zeitunabhängig festlegen. Die Klimaveränderung nach der letzten Eiszeit war stärker als die heutige Wirkung durch den Menschen und hält vermutlich geringfügig an. Allerdings wird die Wirkung des Menschen auf das Klima und damit den Meeresspiegel sich verstärken. Viel geringfügiger kippen bis heute Teile des Landes nach der Entlastung vom Eis der Eiszeit hoch, vor allem wippt und biegt sich die Erdkruste dabei. Die Änderung ist ortsabhängig. Es ist klar, die Erde ist eine Kugel keine Platte. Genau genommen sie ist eine schiefes Ei mit Dellen. Weniger die Dellen durch Berge und Tiefseegräben als in Unterschieden der Schwerkraft ist entscheidend, denn vor allem die Schwerkraft bestimmt die Höhe des Wassers an einem Erdort. Nach den modernsten Rechenverfahren zur Lenkung von Satellitenbahnen, liegt Tönning einige 10 m unter der rechnerischen mittleren Nullhöhe. Langfristig ändern sich auch dieses Schwerewerte. Ein eindeutiger mittlerer Meeresspiegel als Nullwert ist nur lokal und zeitbeschränkt mit Fehlern definierbar. *2)
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